Moderne Wärmeverteilung, mehr Wohnkomfort und ein Plus an Energieeffizienz – das alles bringt eine Fußbodenheizung mit sich. Doch was, wenn dein Zuhause bereits steht? Gute Nachrichten: Eine Fußbodenheizung lässt sich auch im Altbau nachträglich installieren – ganz ohne Abrissarbeiten. Die Lösung: Einfräsen der Heizleitungen in den bestehenden Estrich. Wie das geht, welche Vorteile es bringt und worauf du achten solltest, erfährst du hier.
✅ Vorteile des Einfräsens in den Estrich
• Kein Neubau notwendig: Der vorhandene Estrich bleibt erhalten, was Zeit und Kosten spart.
• Schnelle Umsetzung: Die Arbeiten dauern meist nur wenige Tage.
• Keine Aufbauhöhe: Türhöhen und Bodenanschlüsse bleiben unverändert.
• Kaum Baustellenaufwand: Geringer Schmutz, minimale Beeinträchtigung im Alltag.
• Energieeffizient: Ideal in Kombination mit Wärmepumpe oder Brennwerttechnik.
Voraussetzungen: Ist dein Estrich geeignet?
Die Methode eignet sich für die meisten Altbauten – insbesondere für Baujahre vor 1980, bei denen eine Estrichdicke von mindestens 40 mm vorhanden ist. Prüfe:
• Ist der Estrich tragfähig, eben und rissfrei?
• Sind keine Klebereste, Farbschichten oder Altbeläge vorhanden?
• Gibt es eine Fußbodenaufbauhöhe von mindestens 40 mm?
Wenn diese Bedingungen erfüllt sind, steht dem Einfräsen nichts im Weg.
Der Ablauf: Schritt für Schritt zur nachgerüsteten Fußbodenheizung
1. Beratung & Planung
• Vor-Ort-Termin mit Fachfirma oder Techniker
• Prüfung von Bodenaufbau, Estrich, Heizlast und Raumaufteilung
• Auswahl geeigneter Heizkreise und Steuerung
2. Fräsarbeiten im Estrich
• Mit einer speziellen Fräsmaschine werden 16 mm tiefe Kanäle ins Estrichmaterial geschnitten
• Die Führung der Heizrohre erfolgt raumweise nach Plan
• Der beim Fräsen entstehende Staub wird direkt abgesaugt.
3. Einlegen der Heizrohre
• Flexible Heizungsrohre (meist PE-RT oder PEX) werden in die gefrästen Kanäle eingelegt
• Anschlüsse führen zu einem Heizkreisverteiler (z. B. im Flur, Technikraum oder Keller)
4. Systemprüfung & Inbetriebnahme
• Druckprüfung auf Dichtigkeit
• Anschluss an Heizsystem (z. B. Wärmepumpe, Gastherme, Fernwärme)
• Inbetriebnahme und Einstellung der Raumtemperaturregelung
5. Bodenbelag aufbringen
• Nach der Verlegung kann der Boden direkt wieder mit Fliesen, Vinyl, Parkett oder Laminat versehen werden
Welche Bodenbeläge sind geeignet?
Eine nachgerüstete Fußbodenheizung funktioniert mit fast allen modernen Bodenbelägen:
✅ Fliesen & Feinsteinzeug – besonders effizient, da gute Wärmeleiter
✅ Design-Vinyl oder Klick-Vinyl – auf Fußbodenheizung abgestimmt
✅ Laminat oder Fertigparkett – mit geeigneter Wärmedurchlassfähigkeit
✅ Teppich – nur spezielle, für FBH freigegebene Varianten
Achte beim Kauf auf den Hinweis „geeignet für Fußbodenheizung“ und auf eine geringe Wärmedämmung.
💡 Kosten & Förderung
Die Kosten für das nachträgliche Einfräsen liegen je nach Fläche und System bei ca. 60–100 €/m² – inklusive Material, Fräsen und Einbau. Förderprogramme wie die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) bieten Zuschüsse von bis zu 15 % der Kosten, wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind (z. B. Kombination mit effizienter Heiztechnik).
Fazit: Nachrüsten lohnt sich!
Das nachträgliche Einfräsen einer Fußbodenheizung in den Estrich ist eine intelligente, kosteneffiziente und schnelle Lösung, um Altbauten zukunftssicher zu machen. Du profitierst von modernem Wohnkomfort, besserem Raumklima und langfristiger Energieeinsparung – ganz ohne großen Baustellenstress.
Fußbodenheizung nachrüsten per Einfräsen – Schritt für Schritt
1. Vor-Ort-Beratung & Planung
- Begutachtung der Bausubstanz
- Prüfung der Estrichstärke (mind. 40 mm)
- Aufmaß & Heizlastberechnung
- Auswahl von Heizkreisen, Thermostaten, Steuerung
2. Kanäle fräsen
- Spezialfräse schneidet 16 mm tiefe Rillen in den bestehenden
- EstrichFrässtaub wird direkt abgesaugt
- Kanäle werden exakt nach Heizplan angelegt
3. Heizrohre verlegen
- Flexible Heizrohre (z. B. PE-RT) werden in die Kanäle eingelegt
- Anschluss erfolgt an Heizkreisverteiler
- Kein Eingriff in Statik oder Aufbauhöhe nötig
4. Systemprüfung & Anschluss
- Dichtigkeitsprüfung der Leitungen
- Integration ins bestehende Heizsystem
- Raumthermostate montieren & einstellen
5. Bodenbelag verlegen
- Estrich bleibt erhalten – kein Neubau nötig
- Neue Bodenbeläge: Fliesen, Vinyl, Parkett, Laminat
- Räume sind nach wenigen Tagen wieder nutzbar
✅ Vorteile auf einen Blick
✔ Kein Entfernen des Estrichs
✔ Kein zusätzlicher Bodenaufbau
✔ Geringe Umbauzeit
✔ Förderung bis zu 15 % möglich
✔ Ideal für Altbauten & Renovierungen