Das Material
Welches Dämmmaterial für dein Haus nun das Beste ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab
- Dämmwirkung: Dämmstoffe besitzen unterschiedliche Dämmwerte. Wie gut ein Material dämmt, erkennst du an der Wärmeleitfähigkeit, angegeben in W/mK. Je niedriger der Wert, desto besser die Dämmwirkung und desto geringer kann die Dämmstärke ausfallen. Die besten Dämmwerte besitzen synthetische Dämmstoffe wie Phenolharzschaum, PUR, EPS und XPS.
- Gesetzliche Vorgaben: Das GEG schreibt vor, wie gut die Dämmleistung eines Bauteils nach der Sanierung sein muss. Maßgröße dafür ist der Wärmedurchgangskoeffizient (U-Wert). Er gibt an, wie viel Wärme durch das Bauteil in Abhängigkeit vom Temperaturgefälle verloren geht. Je niedriger der U-Wert, desto besser die Dämmleistung. Berechnen lässt er sich aus der Wärmeleitfähigkeit des Dämmstoffs sowie der Dicke des Materials.
- Einsatzgebiet: Eine Dämmung an erdberührten Bauteilen muss entsprechend robust gegen Mikroorganismen sein. Möchtest du deinen Fußboden dämmen, benötigst du einen Dämmstoff, der hohe Druckbelastungen aushält.
- Kosten: Synthetische Dämmstoffe wie EPS und XPS sind vergleichsweise günstig zu haben, ökologische Dämmstoffe kosten in der Regel mehr. Zu den reinen Dämmstoffkosten kommen noch Kosten für Handwerker, Gerüst und andere Materialien hinzu. Auch die spätere Entsorgung solltest du im Blick behalten.
- Verarbeitung: Matten und Platten lassen sich gut in Eigenregie verarbeiten. Einblasdämmstoffe sollten dagegen nur von einer Fachfirma eingebaut werden.
- Ökobilanz: Am besten schneiden Dämmstoffe aus nachwachsenden Materialien ab, vor allem, wenn es sich dabei um Recyclingprodukte handelt. Grundsätzlich gilt jedoch, dass du mit der Hausdämmung mehr Energie einsparst, als zur Herstellung des Dämmstoffs verbraucht wurde – egal, welches Material du verwendest.
7 Tipps zur Isolierung
• Welche der oben beschriebenen Maßnahmen am effektivsten ist, hängt von den individuellen Gegebenheiten ab. Prüfe vorab, wo dein Haus am meisten Wärme verliert. Schwachstellen lassen sich mit einer Wärmebildkamera aufdecken.
• Besonders wirtschaftlich ist die Wärmedämmung am Haus dann, wenn ohnehin Sanierungsmaßnahmen anstehen – etwa eine neue Dacheindeckung oder ein neuer Außenputz. Soll dein Eigenheim eine umfassende Frischekur erhalten, ist eine sorgfältige Planung der Hausrenovierung das A und O.
• Die Hausdämmung muss in das energetische Gesamtkonzept passen. Der Tausch der Heizung sollte in jedem Fall erst nach der Dämmung erfolgen, damit die Anlage richtig dimensioniert werden kann.
• Viele Maßnahmen werden von Bund und Ländern mit attraktiven Förderungen unterstützt. Informiere dich vorab, welche für dich infrage kommen. Die Fördermittel müssen in der Regel vor der Umsetzung beantragt werden.
• Trage die Dämmung so dick wie möglich auf, damit du größtmögliche Energieeinsparungen erzielst.
• Wichtig ist eine lückenlose und luftdichte Ausführung der Dämmarbeiten. An kalten Wärmebrücken oder luftdurchlässigen Bauteilanschlüssen schlägt sich Feuchtigkeit nieder, was die Bildung von Schimmel begünstigt.
• Nach der Dämmung reduziert sich der Energiebedarf des Hauses. Deshalb ist ein hydraulischer Abgleich der Heizungsanlage durch einen Fachbetrieb empfehlenswert.