Verglasungen bringen Luft und Licht ins Haus und stellen eine Verbindung zur Umgebung her. Allerdings bilden sie auch eine Lücke in der ansonsten geschlossenen Außenhaut eines Gebäudes. Gerade deshalb müssen Fenster und Türen verschiedene Schutzfunktionen übernehmen. Im Handel findest du Bauteile mit Zweifach- oder Dreifachverglasung. Beide Varianten besitzen ihre Vor- und Nachteile.
Was ist der Unterschied zwischen 2-fach und 3-fach-Verglasung?
Die Doppelverglasung gehört ebenso wie die Dreifachverglasung zur Kategorie der Mehrscheiben-Isoliergläser, kurz MIG. Geläufig sind auch die Begriffe Wärmedämm- bzw. Wärmeschutzverglasung. Der auffälligste Unterschied zwischen Zweifach- und Dreifachverglasung liegt in der Anzahl der im Fensterprofil verbauten Scheiben und damit der Dämmschichten.
Eine Doppelverglasung besitzt zwei Glasscheiben, zwischen denen ein Hohlraum liegt. Die zum Raum gewandte Scheibe ist gegen den Zwischenraum mit einer dünnen, unsichtbaren Metalloxidschicht überzogen. Sie reflektiert die langwellige Wärmestrahlung zurück in den Raum, lässt aber die kurzwellige Sonnenstrahlung hindurch. Der Scheibenzwischenraum wird mit Edelgasen – meist Argon oder Krypton – gefüllt, die eine geringe Wärmeleitfähigkeit und hohe Dämmwerte besitzen. Bei einer Dreifachverglasung gibt es dank der zusätzlichen Glasscheibe zwei dieser optimierten Dämmschichten.
Im Vergleich: 2-fach vs. 3-fach-Verglasung
Durch den speziellen Aufbau von Zweifach- und Dreifachverglasungen ergeben sich Unterschiede in der Wärmedämmung, im Schallschutz sowie in den Kosten.
Wärmedämmung
Wie gut der Wärmeschutz von Türen und Fenstern ist, verrät ein Blick auf den Wärmedurchgangskoeffizienten, den U-Wert. Dieser gibt an, wie viel Energie in Watt (W) pro Bauteilfläche (m²) und Kelvin (K) Temperaturunterschied zwischen innen und außen fließt, also wie viel Wärme durch das Fenster nach außen verloren geht. Je höher der U-Wert eines Bauteils, desto schlechter ist dementsprechend seine Wärmedämmung.
Grundsätzlich werden drei Werte unterschieden: der U-Wert des Glases (Ug), der des Rahmens (Uf) und der des gesamten Fensters (Uw), in den die beiden ersten Werte einfließen. Aufgrund der zusätzlichen Dämmschicht erzielen Dreifachverglasungen bessere Ug-Werte und – bei vergleichbarem Aufbau – meist auch bessere Uw-Werte als Doppelverglasungen.
• moderne Fenster mit Zweifachverglasung: Uw = 1,1 bis 1,5 W/m²K
• moderne Fenster mit Dreifachverglasung: Uw = 0,5 bis 0,9 W/m²K
Wie hoch der Wärmeschutz des Rahmens ist, hängt unter anderem vom Material ab. Holz besitzt von Natur aus gute Dämmeigenschaften. Aber auch Rahmen aus Kunststoff und Aluminium erreichen heute sehr gute Wärmedämmwerte. So werden Kunststofffenster mit mehreren isolierenden Kammern hergestellt. Bei Aluminiumfenstern reduzieren mehrschalige Profile mit Isolationskern die Wärmeverluste auf ein Minimum. Mehr dazu erfährst du im Ratgeber Neue Fenster: Energie sparen.
Schallschutz
Was bringt eine 3-fach-Verglasung beim Schallschutz? Aufgrund der zusätzlichen Scheibe liegt der Gedanke nahe, dass dreifach verglaste Fenster und Türen bessere Schallschutzwerte besitzen als Elemente mit Doppelverglasung. Beim Thema Lärmdämmung kommt es aber weniger auf die Anzahl als vielmehr auf die Dicke der Scheiben und ihren Abstand zueinander an. So schlucken spezielle Schallschutzfenster mit Zweifachverglasung mehr Lärm als herkömmliche Fenster mit Dreifachverglasung. Andererseits wird eine auf Schallschutz optimierte Dreischeibenverglasung einem doppelt verglasten Schallschutzfenster immer überlegen sein.
Tipp: Nicht alle Räume müssen mit speziellen Schallschutzfenstern ausgestattet werden. Für Bereiche, in denen du dich seltener aufhältst, wie Badezimmer, Küche oder Flur, reichen auch Fenster mit geringerer Lärmdämmung.